Milliarden ohne Umsatz
82.000 Prozent Kursplus – was zur Hölle passiert mit dieser Aktie?
Eine winzige Biotech-Firma ohne Umsatz hat ihren Kurs um 86.000 Prozent gesteigert – und ihren CEO über Nacht zum Milliardär gemacht. Doch was steckt hinter dem Wahnsinn bei Regencell?
- Regencell-Aktie steigt um 86.000 Prozent, CEO Milliardär.
- Nur 6% der Aktien im Umlauf, 93% bei Insidern.
- Unternehmen ohne Umsatz, Verlust von 4,4 Millionen USD.
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Ein kaum bekannter Hersteller pflanzlicher Arzneimittel aus Hongkong hat Anleger weltweit überrascht. Die Aktie von Regencell Bioscience ist seit Februar um mehr als 86.000 Prozent gestiegen. Auslöser war offenbar ein Aktiensplit im Verhältnis 38:1 – aber auch ein massiver Short Squeeze könnte den Kurs getrieben haben. Regencell entwickelt pflanzliche Präparate zur Behandlung von ADHS und Autismus, hat jedoch bislang keine Gewinne erwirtschaftet.
Nur rund sechs Prozent der Aktien sind überhaupt im Umlauf – über 93 Prozent befinden sich in der Hand von Insidern, allen voran CEO Yat-Gai Au. Laut Bloomberg hält er 86 Prozent der Anteile und hat über neun Millionen US-Dollar investiert. Sein Anteil ist durch den Kursanstieg auf 33,3 Milliarden US-Dollar angeschwollen – ein Papiervermögen, das ihn in die Liga der reichsten Menschen der Welt katapultiert. "Beide Unternehmen [Regencell und die damit verbundene Stiftung] sind Gais Herzensprojekte, und er wird weiterhin sein persönliches Vermögen investieren, um das zu verteidigen, woran er glaubt", heißt es auf der Website des Unternehmens.
Der Aktienkurs schoss am Montag nach dem Split um 283 Prozent nach oben, am Dienstag folgte ein weiteres Plus von 30 Prozent. Am Mittwoch beendete die Aktie den Handel schließlich bereits um über 18 Prozent tiefer. Auch am Donnerstag sieht es vorbörslich an der Nasdaq tiefrot aus. Gleichzeitig ist der Leerverkaufsanteil am Streubesitz mit fast 95 Prozent extrem hoch – ein klassisches Setup für einen Short Squeeze.
Das Unternehmen selbst befindet sich noch in der Forschungsphase. Die Exklusivrechte für die verwendeten Rezepturen stammen von AUs Vater, Sik-Kee Au, der ursprünglich in der Sicherheitstechnik tätig war. In der Vergangenheit gab es Berichte über eine berufsrechtliche Sanktion gegen ihn wegen übermäßiger Medikamentenverschreibung.
Regencell erzielte laut Unterlagen im letzten Geschäftsjahr keinen Umsatz und verzeichnete einen Verlust von 4,4 Millionen US-Dollar. Die Rolle des Chief Medical Officer ist seit 2022 vakant. Eine Stellungnahme zu den aktuellen Kurskapriolen lehnte das Unternehmen ab.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Regencell Bioscience Holdings Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -18,45 % und einem Kurs von 63,61USD auf NYSE (19. Juni 2025, 02:00 Uhr) gehandelt.
