Enel, ING schlucken Staub
Rheinmetall vor Euro-Stoxx-50-Aufstieg – Kering droht das Aus
Rheinmetall profitiert vom Rüstungsboom – und verdrängt wohl den französischen Luxuskonzern Kering aus dem wichtigsten Index der Eurozone.
- Rheinmetall verdrängt Kering aus Euro-Stoxx-50.
- Aktie stieg im Mai um 20%, seit Jahresbeginn 212%.
- Indexwechsel bringt Rheinmetall mehr Handelsvolumen.
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Der Aufstieg von Rheinmetall in den Euro-Stoxx-50 scheint besiegelt. Wenige Tage vor der turnusgemäßen Neubewertung des Auswahlindex der Eurozone deutet alles darauf hin, dass der Düsseldorfer Rüstungskonzern im Juni die Aktie des französischen Luxusgüterherstellers Kering verdrängen wird. Grundlage für die Entscheidung ist die Rangliste auf Basis der Schlusskurse im Mai, und hier hat Rheinmetall zuletzt deutlich zugelegt.
Im bisherigen Monatsverlauf konnte die Rheinmetall-Aktie um rund 20 Prozent zulegen, was die Chancen auf einen sogenannten "Fast Entry" zusätzlich gestärkt hat. Schon Anfang Mai lag das Unternehmen in der Stoxx-Rangliste vor Kandidaten wie dem Brauereiriesen AB Inbev, dem Versorger Enel, der Investment-Gruppe Prosus und dem Finanzkonzern ING, und deren Kursentwicklungen fielen im Vergleich zum deutschen Wert deutlich schwächer aus. Damit scheint der Platz im Euro-Stoxx-50, dem Leitindex der Eurozone, aus aktueller Sicht gesichert.
Die finale Entscheidung trifft die Indexgesellschaft Stoxx am heutigen Abend. Anpassungen im Euro-Stoxx-50 sind in der Regel selten, doch bei starken Kursbewegungen greifen die sogenannten "Fast-Entry"- und "Fast-Exit"-Regeln. Die tatsächliche Umsetzung erfolgt dann zu den Schlusskursen am 20. Juni und wird zum Handelsstart am 23. Juni wirksam.
Der Aktienkurs von Rheinmetall ist allein im Mai um knapp 20 Prozent gestiegen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Gewinne sogar auf herausragende 212 Prozent! Der Euro Stoxx 50 hat im vergangenen Monat nur gut 1 Prozent zugelegt und seit Jahresbeginn rund 9 Prozent.









Für Rheinmetall bedeutet der Aufstieg nicht nur Prestige, sondern auch ein potenziell höheres Handelsvolumen: Viele institutionelle Anleger und ETF-Anbieter richten ihre Portfolios strikt an der Indexzusammensetzung aus. Der deutsche Konzern, dessen Geschäft mit militärischer Ausrüstung und Munition angesichts geopolitischer Spannungen stark gefragt ist, könnte dadurch zusätzliche Kapitalzuflüsse verzeichnen.
Für Kering, das zuletzt unter schwachen Verkaufszahlen bei Marken wie Gucci litt, wäre der Abstieg aus dem Index ein herber Rückschlag – nicht nur aus symbolischer Sicht, sondern auch mit Blick auf die Sichtbarkeit bei internationalen Investoren.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
